Zebra DNA – Interview

Zebra DNA – Interview

Die perfekten Software-Tools für die Hardware.

Zebra ist bekannt für seine innovative Hardware und in vielen Bereichen Weltmarktführer. Häufig wird aber übersehen, was die Geräte von Zebra auch so innovativ macht – und das ist die Software, auf die die Geräte Zugriff haben.

Mit seinen Geräte-Softwarelösungen der »Zebra DNA« gehört Zebra zu den Vorreitern auf dem Markt. Die Zebra DNA besteht aus drei Bereichen: der »Mobility DNA« für Mobilcomputer und Tablets, der »Scanning DataCapture DNA« für Scanner und der »Print DNA« für Drucker. Neue Geräte haben einige der DNA-Softwaretools bereits vorinstalliert. Dazu gibt es dutzende weitere Tools, die sich nachträglich noch installieren lassen.

Tobias Abendroth, Regional Sales Manager DACH der Jarltech Europe GmbH, sprach mit Jürgen Zimmermann, Manager Sales Engineering DACH bei Zebra Technologies, über die Tools der Zebra DNA. 

Tobias Abendroth: Hallo Jürgen, ich freue mich, mit dir über die Zebra DNA zu sprechen. Kannst du mir sagen, wie viele Softwaretools es jeweils für die drei Kategorien »Mobility DNA«, »Scanning DataCapture DNA« und »Print DNA« gibt und wie viele davon in den Mobilcomputern, Scannern und Druckern von Zebra vorinstalliert sind? Sind das die Basistools, die die meisten Unternehmen brauchen?

Jürgen Zimmermann: Hallo Tobias, ich freue mich, deine Fragen zu beantworten. Insgesamt haben wir über 250 einzelne Softwarelösungen in den drei Kategorien. Das unterteilt sich in Apps, Cloud-Services, Desktop-Applikationen und zusätzliche Fähigkeiten in den Geräten. Der allergrößte Teil davon ist kostenlos. Allerdings nur die besonders wichtigen – oder zwingend notwendigen – sind vorinstalliert. Welche Tools ein Kunde braucht bzw. welche helfen könnten, hängt sehr vom Einsatz der Geräte ab. Man kann sich unsere DNA-Tools wie einen Werkzeugkasten vorstellen. Je nach Projekt brauche ich andere Dinge. Natürlich kann ich auch mit einer Kneifzange einen Nagel in die Wand treiben, aber mit einem Hammer geht es besser. Die Herausforderung besteht darin, dass ich die Werkzeuge und ihre Funktionen kennen muss, um sie richtig einzusetzen. Einige Tools überschneiden sich in Ihren Fähigkeiten. Das ist teils bewusst, teils historisch bedingt. Unter anderem lässt sich ein Update auf unsere Drucker über den »ZDownloader« oder alternativ über die »Zebra Setup Utilities« aufspielen.

Tobias Abendroth: Der Werkzeugkasten ist ein tolles Bild für die DNA-Tools. Jetzt sage mir: Warum sollte ich mir zusätzliche Software-Tools der DNA kaufen, wenn die wichtigsten »Werkzeuge« bereits im Gerät installiert sind?

Jürgen Zimmermann: Zunächst ist es wichtig zu erwähnen, dass alle bisher kostenlosen Tools auch in Ihrer Cloud-basierten Heimat kostenlos bleiben. Lediglich die neuen oder bisher auch kostenpflichtigen Services sind weiterhin lizenzpflichtig. Nehmen wir einen Kunden, der zur Verwaltung seiner Zebra Android-Geräte ein MDM (Mobile Device Management) einsetzt, das ihm gute Dienste leistet, aber keine Zebra spezifischen Fähigkeiten mitbringt. Die Zebra DNA Cloud kann für diesen Kunden als eine Art AddOn eingesetzt werden. Wenn zum Beispiel das MDM des Kunden keine Möglichkeit bietet, die Geräte aus der Ferne zu steuern, dann kann dieses über unsere DNA Cloud realisiert werden. Allgemeine Vorteile von Cloud-basierter Software kann natürlich auch ein Grund für den Einsatz sein. Kein Server muss vorgehalten und gepflegt werden und man muss keine eigene Versionspflege betreiben.

Tobias Abendroth: Welche Vorteile bietet die DNA Cloud noch?

Jürgen Zimmermann: Um das zu beantworten, muss ich zwischen der Vision und dem derzeitigen Stand unterscheiden. Im derzeitigen Zustand ist die DNA Cloud eine Plattform, in der mehr und mehr Mobility DNA Tools eine zweite Heimat finden. Zudem sind dort neue Fähigkeiten untergekommen, die wir bisher so nicht hatten oder nur für andere Plattformen bereitgestellt haben. Dazu gehört zum Beispiel die drahtlose Verwaltung von Android-Versionen – LifeGuard OTA. Eine Fähigkeit, die wir in unsere Geräte eingebaut haben und Server, die wir bereitstellen, damit MDMs das anbieten können. Bisher haben nur einige große MDMs dies getan, aber nun kann der Kunde das mit unseren Mitteln auch dann tun, wenn sein MDM dies nicht unterstützt oder er keines hat. Mit MDMs meine ich natürlich immer auch EMMs oder UEMs, das sind für unsere Zwecke austauschbarere Begriffe. Unser Fokus liegt dabei auf einer einfachen Benutzeroberfläche – etwas, das in unserer Industrie meist vernachlässigt wird. Die DNA Cloud kann von jedem IT affinen Menschen – auch ohne Training – sofort bedient werden. Damit lässt es sich derzeit als Verwaltungssoftware für Zebra Android-Geräte nutzen und ist insbesondere für Kunden interessant, die eine kleine IT-Abteilung haben.

In der Vision ist die DNA Cloud eine einheitliche Oberfläche, in der mehr und mehr Tools unserer gesamten DNA zu finden sein werden, egal für welche Produktgruppe sie erstellt wurden. Wenn unser Werkzeugkoffer bisher ein Sammelsurium an guten, aber optisch wie haptisch völlig unterschiedlicher Werkzeuge war, ist die DNA Cloud der Weg zu einem aufgeräumten, einheitlichen Koffer.

Tobias Abendroth: Das ist Traum jedes Handwerkers, um beim Bild zu bleiben. Sag: Lohnt sich der Erwerb der Software auch für kleine Unternehmen, die weniger Geräte haben?

Jürgen Zimmermann: Ja. Gerade bei kleinen Kunden ist die DNA Cloud meist besonders sinnvoll. Kleine Unternehmen haben in der Regel keine riesigen IT-Teams, die sich in viele verschiedene komplizierte Oberflächen einarbeiten können.

Tobias Abendroth: Wie finden Unternehmen bei der Vielzahl der erhältlichen DNA-Tools heraus, welche für ihre Bedürfnisse am besten geeignet sind? Wie funktioniert die Beratung? Kann ich die Software-Tools testen und wenn ja, wie lange?

Jürgen Zimmermann: Das waren gleich mehrere Fragen. Ich fange mal von hinten mit der einfachsten Frage an: Ja, alle unsere Softwaretools können kostenlos getestet werden. Der Zeitraum beträgt in der Regel 30 Tage, kann aber bei Bedarf verlängert werden. Dazu sollte ein Kunde einfach seinen Zebra Partner ansprechen. Das richtige Werkzeug zu finden ist unter Umständen nicht einfach. Da wir wirklich viele Tools haben, empfehle ich auch hier als erste Anlaufstelle den Zebra Partner. Darüber hinaus bieten wir aber auch selbst regelmäßig Webinare an, die einem die Tools näherbringen. In diesem Jahr realisieren wir zum Beispiel eine Webinar-Reihe zu den unterschiedlichen DNA-Angeboten mit unserem Value Added Distributor Jarltech – wie du sicher weißt.

Tobias Abendroth: Klar, wir bei Jarltech sehen die Webinare als eine großartige Möglichkeit, um unseren Kunden die Zebra DNA-Tools besser vorzustellen. Wie kommt ihr eigentlich auf die Ideen für eine neue Software? Geht ihr in die unterschiedlichen Märkte und fragt nach den Problemen? Wer entwickelt die Software?

Jürgen Zimmermann: Die Software entwickeln wir zum allergrößten Teil selbst, arbeiten aber auch mit anderen Softwareunternehmen zusammen, wo dies vorteilhaft ist. Sehr häufig orientieren wir uns dabei an den Wünschen unserer Kunden. So kam eines Tages ein Kunde auf uns zu und beklagte den »Verlust« seines Zebra Gerätes. Es kommt immer mal vor, dass Mitarbeiter nicht wissen, wo sie die Geräte abgelegt haben oder Geräte, die kurz auf einer Palette platziert wurden, sind dann im Hochregal eingelagert.

ZEBRA DNA DEVICE TRACKER

Aus dieser Anforderung ist unser Tool »DeviceTracker« entstanden, das dem Kunden hilft, diese Geräte wiederzufinden. Natürlich greifen wir auch auf unsere Branchenerfahrung zurück. So haben wir mit unserem »Wireless Fusion« einen eigenen WLAN-Treiber entwickelt, der unseren Kunden die optimale Nutzung des eigenen WLANs ermöglicht. Das Arbeiten in einer Unternehmensumgebung stellt erweiterte Ansprüche an Features wie optimale Lastverteilung, sehr schnelle Roaming-Zeiten, Sicherheit und vielem mehr.

Tobias Abendroth: Kannst du uns kurz an ein, zwei Beispielen von Kundenerfahrungen zeigen, wie diese mit den Zebra DNA-Softwaretools effizienter und produktiver wurden oder erhebliche Einsparungen erreicht haben?

ZEBRA DNA All-Touch TE

Jürgen Zimmermann: Da gibt es Unzählige. Nehmen wir das Lagerlogistik-Unternehmen, deren Warehouse Management System immer noch auf Basis einer Terminal-Emulation lief. Das heißt alles textbasierend mit Tastatureingabe und Tastatursteuerung. Mit »All Touch TE« haben wir ein Tool, das textbasierte Bildschirme automatisch in Bildschirme mit grafischem Design, also mit Buttons und Grafiken übersetzt. Dadurch können sie neue, leistungsstarke Android-Geräte nutzen, ohne an ihren WMS-Änderungen durchführen zu müssen. Durch die neue grafische Oberfläche senken sie die Fehlerhäufigkeit durch falsche Eingaben und die Bedienung der Applikation auf dem Display erhöht die Arbeitsperformance ihrer Mitarbeiter. Nebenbei reduziert sich noch die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter, da grafische Oberflächen intuitiv in ihrer Nutzung sind.

ZEBRA DNA OCR Wedge

Als weiteres Beispiel habe ich einen Reifenhersteller. Hier konnten wir mit unserer »OCR-Wedge« helfen. Dieses Tool bietet die Möglichkeit, mit unseren Geräten Text zu erkennen und einzulesen. Jeder, der schon einmal versucht hat die Beschreibungen auf seinen Autoreifen zu lesen, weiß, dass dies nicht einfach ist. Hier kommen unsere Geräte zum Einsatz und diese erfassen mit sehr hoher Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit die Beschriftung von Reifen.

Tobias Abendroth: Wie sieht die Zukunft der Zebra DNA aus?

Jürgen Zimmermann: Gut. Wirklich, da kommen bald ein paar sehr spannende neue Dinge. Ohne NDA kann ich aber leider nicht mehr sagen. *lacht* Selbstverständlich entwickeln wir unsere Zebra DNA permanent, orientiert an den Bedürfnissen unserer Kunden, weiter. Wer gerne eine Roadmap-Session zur DNA Cloud haben möchte, um zu verstehen, wo die Reise hingeht, kann sich bei seinem Zebra Partner informieren.

Tobias Abendroth: Jürgen, ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast, um meine Fragen zur Zebra DNA zu beantworten. Das hilft sicher vielen weiter, die sich für die Tools der Zebra DNA interessieren.