Zebra hat sein Portfolio an Desktop-Druckern in den letzten zwei Jahren erheblich erweitert und viele neue Modelle eingeführt. Im Portfolio der 4″-Drucker gehören der ZD220 und ZD230, der ZD421 und ZD621 dazu, bei den 2″-Druckern gibt es den ZD411 und ZD611. Alle Modelle sind in verschiedenen Versionen und Konfigurationen erhältlich.
Diese große Modellvielfalt ersetzt die äußerst erfolgreichen Desktop-Etikettendrucker der G-Serie von Zebra. Axel Schmidt, Chief Sales und Marketing Officer bei Jarltech, sprach mit David Barnes, Head of EMEA Asset Tracking Solutions (ATS), Product Management und Business Development bei Zebra Technologies, über die neuen Modelle, die sich wandelnden Anforderungen beim Etikettendruck am Arbeitsplatz, Sicherheitsmerkmale und zukünftige Trends in der Etikettendruckindustrie.
Axel Schmidt: Hallo David, vielen Dank für deine Zeit. Seit 2021 hat Zebra viele neue Desktop-Druckermodelle auf den Markt gebracht. Welche neuen Funktionen und Innovationen bieten diese Modelle im Vergleich zu ihren Vorgängern? Und welche Vorteile bieten sie dem Endnutzer?
David Barnes: Es ist großartig, heute mit Ihnen zu sprechen, Axel. Warum sollten deine Kunden auf neuere Zebra Drucker umsteigen? Das ist eine gute Frage. Grundsätzlich würde ich sagen, dass sich mit fortschreitender Technologie Vorteile ergeben und Geschäftsergebnisse verbessert werden – wenn Organisationen sich dafür entscheiden, nicht in smartere Technologien zu investieren, könnten sie zurückfallen. Die «ZD»-Modelle sind alle so konzipiert, dass sie intuitiver und benutzerfreundlicher sind.
2017 führten wir die Modellreihen ZD420 und ZD620 ein, was den Übergang von GK und GX markierte. Diese neue „ZD“-Produktreihe führte das PrintDNA-Ökosystem in unser Desktop-Sortiment ein. Mit Link-OS, unserem gemeinsamen Drucker-Betriebssystem, ist PrintDNA eine intelligente und leistungsstarke Suite von Anwendungen, Dienstprogrammen und Entwicklertools, die die Einrichtung, Verwaltung und Überwachung von Druckern vereinfacht. 2021 wurden die ZD420 und ZD620 Drucker durch die Modelle ZD421 und ZD621 aktualisiert. Kurz darauf haben wir das offizielle Verkaufsende der Produktfamilien GK und GX angekündigt. Die G-Serie war eine phänomenale Druckerserie und sehr beliebt. Allerdings stammt das Design dieser Drucker etwa aus derselben Zeit wie das erste Apple iPhone – in technologischer Hinsicht hat sich seitdem viel verändert. Mit der «ZD»-Reihe baut Zebra auf diesen Erfolg und dieses Erbe auf, indem wir Intelligenz mit Link-OS in die Geräte integrieren, um noch bessere Drucker zu liefern, die den Anforderungen moderner Unternehmen gerecht werden.
Axel Schmidt: Zebra bietet die neuen Desktop-Drucker in verschiedenen Versionen an. Wie haben sich die Anforderungen an den Etikettendruck auf dem Schreibtisch in den letzten Jahren verändert?
David Barnes: Kunden haben heute höhere Erwartungen an ihre Druckvorgänge als je zuvor. Zebras ZD-Serie bietet ihnen erstklassige Leistung und Funktionen, die ihnen helfen, die Arbeit schneller zu erledigen. Tatsächlich ist der ZD421 700 % leistungsstärker als die ersetzte GK-Serie, und der ZD621 ist 300 % leistungsstärker als die GX-Serie. Wir stellen fest, dass unsere Kunden nach einem »Zebra für jede Gelegenheit« suchen. Da wir so viele Branchen und Industrien abdecken, findet man »Zebras« praktisch überall im Einsatz. Obwohl Linerless-Medien nichts Neues sind, haben wir in letzter Zeit ein gesteigertes Interesse festgestellt. Wir bieten sowohl 2″- als auch 4″-Desktopmodelle mit dem ZD611 und ZD621 an. Linerless bietet nicht nur eine nachhaltigere Lösung für den Etikettendruck, sondern auch eine Lösung, die die Produktivität steigern kann, dank des kontinuierlichen Etikettenformats und einer größeren Anzahl von Etiketten pro Rolle. Unabhängig von den Herausforderungen bei der Vermögensverfolgung unserer Kunden ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir einen Desktop-Drucker haben, der für die Aufgabe und das Budget geeignet ist.
Axel Schmidt: Sicherheit wird auch im Etikettendruck immer wichtiger. Über welche Sicherheitsfunktionen verfügen die neuen Zebra Desktop-Etikettendrucker, um vor Datenraub und Manipulation zu schützen?
David Barnes: Wenn es darum geht, die Daten von Organisationen und Kunden zu schützen, sind Drucker heutzutage weitaus gefährdeter. Wenn sie nicht geschützt sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Drucker die Quelle einer externen Bedrohung oder eines Datenlecks darstellen, um 68 % höher. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass Drucker die Quelle einer internen Bedrohung oder eines Datenlecks sind, um 118 % höher*.
Mit den Zebra ZD Series Druckern können Sie darauf vertrauen, dass sie dazu beitragen, Ihre sensiblen Daten sicher aufzubewahren und Ihre Sicherheitsposition zu stärken. Mit PrintSecure, einem Teil unserer proprietären PrintDNA-Software-Suite, bieten wir einzigartige Sicherheitsfunktionen für einen sorgenfreien Schutz. PrintSecure bietet Tools, um Drucker so zu konfigurieren, dass sichere Verbindungen verwendet, potenzielle Schwachstellen bewertet werden, unbefugter Zugriff blockiert und der Datenaustausch kontrolliert wird.
Axel Schmidt: Welche neuen Funktionen der ZD-Drucker kommen bei den Kunden am besten an? Gibt es ein beliebtestes Modell unter den Kunden?
David Barnes: Es gibt eine ziemlich neue Funktion, die immer viel Interesse weckt, und das ist das Akku-Zubehör. Wir haben bei Zebra auch eine phänomenale Auswahl an mobilen Druckern, aber so gut diese Modelle auch sind, sie bieten keine Thermotransfer-Technologie, wenn Sie hochwertige, langlebige Etiketten, hochauflösenden Druck mit 300 dpi oder große Medienrollen benötigen. Durch das Hinzufügen des Akku-Zubehörs zu unserer ZD-Desktop-Reihe ist es nun möglich, die ZD4- oder ZD6-Reihe von Zebra-Druckern mobil zu machen. Wir sehen ein großes Interesse und Verkäufe dieses Zubehörs. Es gibt sogar eine exklusive Zebra-Tragetasche dazu, die Taschen für unsere mobilen Geräte hat. Die Botschaft »Gemeinsam besser« ist definitiv eine, die bei den Kunden Anklang findet. Zebra Druckeremulationen sind ebenfalls eine beliebte Anwendung von PrintDNA, die sich als äußerst beliebt erweist. Einfach ausgedrückt, hilft dies wirklich, wenn Sie Ihre Druckerflotte auf die intelligentere Zebra Technologie aufrüsten möchten. Etwas, an dem wir zunehmendes Interesse feststellen, sind auch Managed Print Services (MPS). Bei Zebra schätzen wir, dass über 50 % der Unternehmen nicht wissen, was sie insgesamt für den Thermotransferdruck ausgeben. Bei MPS geht es im Kern darum, zu verstehen, welche Drucker Sie haben, wo sie sich befinden, und sie dann zu verwalten.
Axel Schmidt: Der allgemeine Trend geht in Richtung erhöhter Kompatibilität, Mobilität und Anpassungsfähigkeit. Darüber hinaus besteht eine wachsende Nachfrage nach Etiketten mit variablen Daten, höherer Komplexität und Farbdruck. Welche Trends sieht Zebra diesbezüglich? Wohin entwickelt sich die Branche, wenn es um die Kommunikation von Informationen über Waren und Produkte geht? Wird der Etikettendruck in naher Zukunft durch eine andere Technologie ersetzt?
David Barnes: Ich werde gleich auf die Komplexität des Etikettendrucks eingehen, aber lassen Sie uns mit der Anzahl der gedruckten Etiketten beginnen. Ich sehe, dass die Anzahl der Etiketten, die für unsere digitale, immer aktive Wirtschaft benötigt werden, nur steigt. Wir müssen uns nur unsere persönlichen Lebensbereiche ansehen, von E-Commerce über Klick und Abgabe, Online-Kauf oder Abholung im Geschäft – all diese Anforderungen erfordern effiziente und genaue Asset-Tracking-Lösungen.
Unsere Endnutzer fordern von uns mehr von ihren Etiketten und von ihren Druckern. Einer der Vorteile des Thermotransferdrucks ist, dass er keine Tinte oder Toner verwendet, was den Druck kosteneffektiver macht. Derzeit ist der Anwendungsfall für ein vollfarbiges Etikett sehr begrenzt. Allerdings kann die Möglichkeit, Farbe in die Etikettenlösung eines Endbenutzers einzubeziehen, sehr nützlich sein, und es überrascht die Nutzer immer, dass wir eine Lösung zum Hinzufügen von Farbe zu Etiketten durch unsere Drucker haben. Zebra IQ Color-Etiketten sind eine Art von Etikett, das mit einem Zebra-Thermodrucker in Farbe gedruckt werden kann. Wir arbeiten mit Endnutzern zusammen, um während des Etikettendesigns vordefinierte Bereiche des Etiketts festzulegen, die durch Hitze aktiviert werden und sich beim Drucken von transparent in Farbe verwandeln. IQ Color-Etiketten können verwendet werden, um ansprechendere Etiketten zu erstellen.
Wenn wir über Lösungen zur Vermögensverfolgung sprechen, müssen wir natürlich auch über RFID sprechen. Dies ist der große Trend, und wir sehen, dass Endbenutzer große Schritte unternehmen, um RFID-Etiketten und -Tags in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren, mit echten Ergebnissen für ihre Kunden und ihren Gewinn. Da die Technologie immer ausgereifter wird, prognostizieren wir ein starkes Wachstum im RFID-Geschäft, sei es im Einzelhandel, um den Checkout zu beschleunigen, oder in Transport und Logistik zur Paketverfolgung. Wenn es um Umweltaspekte geht, arbeiten wir auch intensiv daran, unsere Endbenutzer mit Etikettenlösungen zu unterstützen, die ökologischen Kriterien entsprechen. Wir haben jetzt einen umfassenden Bestand an nachhaltigen Verbrauchsmaterialien, der auch recycelbare RFID-Etiketten umfasst. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Etiketten bleiben und nur noch intelligenter werden.
Axel Schmidt: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, meine Fragen zu beantworten!
*Laut einer 2018 im Vergleich zu 2016 von Spiceworks durchgeführten Umfrage, wie im Bericht „Printer Security: The New IT Imperative Report, Research Shows That the “Humble Printer” Remains a Security Blind Spot
